Der siebte Streich
Bisher eine Saison auf Wolke sieben – Ludwigsburg gewinnt weiter, nun auch in Güßbach. Foto: Eibner / Sandy Dinkelacker.
Die Schwere der Aufgabe ist erfolgreich gemeistert: Die Porsche Basketball-Akademie gewinnt auch das Auswärtsspiel beim TSV Tröster Breitengüßbach und springt durch den 72:71-Sieg wieder auf den zweiten Tabellenplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga.
Ohne drei Spieler der Kernrotation, konkret ohne Domniykas Pleta, Abdulhay Kömürkara und Esli Edigin (allesamt verletzt), galt am Samstagmittag in Ludwigsburg bereits die Prämisse: Zusammenhalt. Ohne das Trio war auf dem Roadtrip ins verschneite Franken die Next-Man-Up-Mentalität, die mustergültig unter anderem von Julis Baumer und Stanilsav Hinkov verkörpert wurde, an der Tagesordnung. Das Duo rückte ins Aufgebot von Headcoach Khee Rhee und half dabei, dass in gewohnter Art und Weise rotiert werden konnte.
Auf fremdem Parkett und in der bekanntermaßen engen Hans-Jung-Halle fanden die Schwaben gut ins Spiel, passten weitestgehend auf den Ball auf (18 Turnover) und kamen zu Korberfolgen. Schon früh war klar, dass das Quartett Santana Mojica / Stübel / Annigbata / Jung im Fokus stehen würde, schon früh war klar, dass sie der Aufgabe weitestgehend gewachsen waren (23:19, 10. Spielminute). Dennoch benötigten die Gelb-Schwarzen zahlreiche Minuten, um sich in neuer Konstellation auf die Oberfranken einzustellen. Durch Alexander Engel und Steffen Walde hielten die Breitengüßbacher die Schlagzahl auch im zweiten Spielabschnitt hoch, die BBA’ler konnten dieser situativ nicht folgen, was das Publikum merklich weiter antrieb (45:34).
Zuerst etwas und dann deutlich mehr Zugriff erhielten die Rhee-Schützlinge (erst) dann nach dem Seitenwechsel. Schrittweise begannen sie, den entstandenen Rückstand zu minimieren, waren bereits in der 26. Spielminute wieder auf Tuchfühlung (51:49) und dennoch Augenblicke später wieder zweistellig in Rückstand (66:53). Allerdings: Ludwigsburg bestimmte an diesem Abend über den Kampf und vor allem die eigene Defensive die entscheidenden Szenen. Trotz dessen, dass das Rebound-Duell an die fränkischen Hausherren ging (42:32) hatten die Schwaben 65 Sekunden vor dem Ende die Chance auf den Turnaround und nutzten sie: Luca Stübel stellte aus der 6,75-Meter-Distanz auf +1 und sorgte mit seinem Treffer für die Entscheidung – was zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht ersichtlich und infolgedessen mehrfach auf die Probe gestellt wurde. Schlussendlich sorgte Ognjen Veljkovic drei Sekunden vor dem Ende und quasi via Buzzerbeater-Block für die umjubelte Entscheidung.
Der 72:71-Erfolg ist nicht nur ein emotionales Highlight, sondern auch ein statistisches: Im zweiten Jahr der ProB-Zugehörigkeit gelang erstmals der siebte Saisonsieg.
Stats
Für Breitengüßbach spielten: Alexander Engel 14 Punkte, Steffen Walde 14, Leo Trummeter 12 / 5 Rebounds, Jonas Klaus 8 / 6, Luca Wörrlein 7 / 6, Marlon Stephan 7, Henning Nielson 5, Timo Dippold 4 / 8, Christoph Bauer, Manuel Feuerpfeil und Lucas Wagner.
Für Ludwigsburg spielten: Nico Santana Mojica 23 Punkte / 9 Rebounds, Lenny Anigbata 12, Aeneas Jung 12 / 8, Luca Stübel 11, Moek Icke 4, Julis Baumer 3, Stanislav Hinkov 3, Lukas Modic 2, Ognjen Veljkovic 2, Sebastian Schwachhofer und Travis Davis.