November-Blues setzt sich auch im Derby fort
Die Porsche Basketball-Akademie kehrt mit einer 56:74-Niederlage aus der Länderspielpause und in den ProB-Spielbetrieb zurück. In Fellbach bleiben die Ludwigsburger dabei deutlich unter ihren Möglichkeiten. Die personell verkürzte Rotation versucht zwar Vieles, ist mit 22 Ballverlusten, überschaubarer Chancenverwertung (35 FG%) und zu vielen ‚unforced errors‘ aber letztlich chancenlos.
Die kürzeste Auswärtsfahrt der Saison 2024/2025 begann für Khee Rhee und sein Team mit keiner guten Ausgangslage: Von den 17 prinzipiell für die ProB gemeldeten Akteuren standen dem 29-Jährigen nur noch deren zehn zur Verfügung. Die Problematiken der deutlich verkürzten Rotation waren anfänglich in der gut gefüllten Gäuäckersporthalle I aber nicht sichtbar: Angeführt von Lenny Anigbata und Dominykas Pleta starteten die Gäste gut und erspielten sich eine erste Führung, die zwar nicht durchgängig hielt, wohl aber nach dem ersten Viertel Bestand hatte (14:16, 10. Spielminute). Den sichtbaren Chancenwucher gegen, wenn überhaupt nur minimal bessere, Gastgeber, spürten die BBA’ler aber bereits im zweiten Abschnitt. Obwohl sie sich ein Mehr an Rebounds und zweiten Gelegenheiten sicherten, fand der Ball den Weg nur äußerst selten in den Korb. Aufgrund einiger Einzelaktionen kamen Pleta, Abdulhay Kömürkara und Marko Masic zwar an die Freiwurflinie, Offensivfluss sollte aber keiner aufkommen – was im eigenen Hadern und dem Führungswechsel resultierte. Die Flashers waren bis hierhin zwar nicht wirklich ins Laufen und zu Fastbreak-Punkten gekommen, die Partie lebte aber auch eher von der Spannung und dem, was noch sein könnte (35:29, 20.).
Deutlich näher am Optimum agierten nach den Kabinenansprachen dann aber beinahe ausschließlich die weiß-schwarz gekleideten Gastgeber. Die Mannschaft von Kristiyan Borisov nutzte die eigenen Gelegenheiten und die verhältnismäßig lockere Linie der Schiedsrichter exzellent aus, setzte sich Punkt für Punkt ab. Auf Gäste-Seite machte sich Frust breit, der aber nicht zum Abschenken der Partie, sondern eher zu weiteren Fehlern, zu kurz geratenen Anspielen, unnötigen Ballverlusten und ausgelassenen 50:50-Aktionen führte. Die Barockstädter deuteten immer wieder ihr Potenzial an, nutzten dieses aber kaum. Da zudem die Impulse von der Bank (Auszeiten, Wechsel) relativ wirkungslos blieben, war die Partie nach drei Vierteln entschieden (57:46, 30.) und der Schlussabschnitt beidseitig eher eine Randnotiz – und sicherlich keine Glanzleistung. Fellbach machte das Nötigste, um die Führung ins Ziel zu bringen. Ludwigsburg war nicht gut genug, um wieder ernsthaften Zugriff zum Spiel zu erlangen, musste weiter abreißen lassen und sich letztlich deutlich und verdient geschlagen geben.
Die Porsche Basketball-Akademie ist durch die nun vierte konsekutive Niederlage fortan in der ProB-Süd-Tabelle auf Rang neun und hat, bevor es gegen die gleichwertigen Teams aus Ehingen (2:6) und Coburg (3:5) geht, in der kommenden Woche eine Mammutaufgabe vor der Brust. Die weiteste Auswärtsfahrt bringt ein Gastspiel bei Primus, Top-Favorit und Vize-Meister RheinStars Köln mit sich – und damit auch die Gelegenheit, um aus der absoluten Underdog-Position heraus zu überraschen.
Stats
Für Fellbach spielten: Nik Schlipf 19 Punkte, Malik Whitaker 15 / 8 Rebounds, Daniel Mayr 14 / 13, Zaire Thompson 10 / 5 / 5 Assists, Lars Berger 8, Tauras Ulevicius 4, Mikey De Sousa 4 / 5, Jeremy Kolev und Mark Golder.
Für Ludwigsburg spielten: Dominykas Pleta 24 Punkte / 16 Rebounds, Lenny Anigbata 9 / 12 / 5 Assists, Abdulhay Kömürkara 7, Ognjen Veljkovic 6, Marko Masic 4, Lukas Modic 3, Simon Feneberg 3, Sebastian Schwachhofer und Sebastian Kuhn.