
ProB15: Auswärtsdoppelpack mit personeller Ungewissheit
Maximale Symbolkraft: Ludwigsburg kontrolliert das Spielgerät, steht zusammen – und gewinnt. Zuletzt gegen München, gerne auch am Samstag gegen Speyer. Foto: Thomas Kuhn.
Nach dem erfolgreichen Rückrunden-Start gegen München und vor dem Auswärtsspiel in Speyer (18.01.; 19:30 Uhr) plagen das ProB-Team der Porsche Basketball-Akademie weitere Personal-Sorgen: Headcoach Khee Rhee muss in der Domstadt auf mehrere Akteure verzichten, hinter weiteren Spielern stehen Fragezeichen bezüglich eines möglichen Einsatzes.
Im Vorfeld des Heimspiels gegen den FC Bayern Basketball II stand die personelle Ausgangslage, samt zweifacher Verletzung und zweifachem Abgang, bereits im Mittelpunkt. Seit dem Wochenende hat sich der ohnehin nicht gute Status quo nochmals dramatisch verschärft. Denn die Ludwigsburger mussten nach dem 89:82-Erfolg gegen München, den sie mit neun Spieler auf dem Parkett errangen, auf gleich vier weitere Spieler verzichten: Lenny Anigbata und Dominykas Pleta mussten mit Fuß- und Knieverletzung die vergangenen Tage mit medizinischer Nachsorge statt Trainingseinheiten verbringen, Armin Pivac erlitt im NBBL-Heimspiel am Sonntag eine Gesichtsverletzung und war zumindest in der Rundsporthalle diese Woche ebenso wenig verfügbar wie Simon Feneberg. Der 19-Jährige erspielte sich durch gute Leistungen einen Spot im RIESEN-Aufgebot von John Patrick, feierte am Wochenende gegen Bamberg sein Debüt in der easyCredit BBL und war auch am Mittwoch gegen Włocławek mit dabei. Die bestmögliche Förderung der Nachwuchstalente auf höchstmöglichem, sportlichem Niveau ist also auch im Feneberg-Fall gegeben, kurzfristig für die Ausgangslage in Speyer aber natürlich nur sehr bedingt vorteilhaft.
Für Headcoach Khee Rhee und sein Team ist die Ausgangslage entsprechend herausfordernd: „Ich glaube, dass unsere Jungs mittlerweile wissen, worum es für sie geht – sowohl individuell als auch als Team. […] Die Jungs sind hart am Arbeiten, denken nicht an potenzielle Ausfälle, nicht an potenziell fehlende Spieler oder Problemstellungen. Wir haben die Next-Man-Up-Mentalität geprägt und angenommen, sind auf einem sehr guten Weg. Wir haben durch einen Jungen [Sebastian Kuhn], der gegen München Minuten [27:16 Minuten] gespielt hat, die er im Saisonverlauf gefühlt nicht einmal akkumuliert [insgesamt: 54:13 Minuten / im Schnitt: 7:24 Minuten] gespielt hat, ein Paradebeispiel gesehen. Er ist die reinste Definition von harter Arbeit und hat sich das komplett verdient! Auch die jüngeren Akteure haben das gesehen und gespürt, was möglich ist. Natürlich hoffe ich, dass einige Spieler zurückkommen oder doch nicht ausfallen werden. Wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen und gehen sehr mutig an sie heran. Als Klub und Trainerteam planen wir damit und wissen, dass wir immer wieder Leute im Saisonverlauf haben, die den nächsten Schritt machen und füreinander einspringen können. Dies ist gerade der Fall. Das gegen Speyer ist nun gegen eine sehr, sehr erfahrene Mannschaft, dahingehend der nächste Test.“
Neben der Analyse des aktuellen Moments und dem Lob für die BBA-#4, liegt der Blick erst einmal auf Samstag, wenn die Gelb-Schwarten in Speyer gefordert sein werden. Durch den jüngst gefeierten Heimsieg hat sich die tabellarische Lage zwar entspannt, gleichzeitig stehen die Barockstädter auch in den kommenden Wochen unter Erfolgsdruck, wenn sie den Blick eher nach oben als in Richtung Tabellenende richten wollen. Doppelt geht’s in die Fremde, zunächst nach Rheinland-Pfalz, dann nach Hessen, wo es am nächsten Mittwoch gegen Frankfurt II (22.01.; 19:00 Uhr) gehen wird.
Die beiden kommenden Ludwigsburger Gegner standen sich am vergangenen Wochenende gegenüber – Speyer war beim 67:100 chancenlos. Während Cheftrainer Carl Mbassa von einer Blamage und die Klub-Pressemitteilung von einem Fiasko sprach, werden den Ahorn Camp Baskets das Wochenende sicherlich mit viel Groll beginnen. Dabei können sie auf ihre drei besten Spieler wieder zugreifen. Daryl Woodmore, Carlos Hidalgo Gujio (beide angeschlagen) und Christoph Rupp (berufliche Verpflichtungen) kehren allesamt ins Aufgebot zurück. Das Trio ist Dreh- und Angelpunkt im Baskets-Spiel und der Grund, weshalb die Domstädter Playoff-Hoffnungen Aufwind bekamen. Speyer ist trotz der 33-Punkte-Packung bei den SKYLINERS Juniors Vierter, gewann sieben der vergangenen zehn Partien. Hierzu gehört auch das Hinrunden-Gastspiel in der Rundsporthalle, das Speyer 76:71 gewann. Hidalgo Guijo ragte damals aus einer sehr guten Mannschaft mit 26 Zählern heraus und ist nun ebenfalls erneut im Ludwigsburger Fokus. Relevanter als die Dominanz des Spaniers und seines us-amerikanischen Kollegen Woodmore war allerdings das Aufblühen von Marko Dordevic (11 Punkte / 6 Rebounds) und Dennis Diala (16 / 4), das gewissermaßen den Ausschlag gab, während die Schwaben David Aichele, Benjamin Höhmann und auch Rupp erfolgreich kontrollierten.
Diese Leistung möchten sie wiederholen, nun aber auch in der Crunchtime präsent sein und Speyer bezwingen. All dies natürlich in Verbindung mit der Tatsache, dass die Ausgangslage keinesfalls brillant und die Personalsituation (sehr) angespannt ist. ‚Next man up‘ ist angesagt.
Infos
Ahorn Camp Baskets vs. Porsche Basketball-Akademie
Samstag, 18.01.2025, Tip-Off 19:30 Uhr
Sporthalle Speyer-Nord, Birkenweg10, 67346 Speyer
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