
Schmerzhafter & ganzheitlicher Tiefschlag
Drei Comebacks und ein großartiger Start lassen für die Porsche Basketball-Akademie das ProB-Derby gegen Fellbach lange Zeit herausragend aussehen. Eine ernüchternde Crunchtime, zwei Verletzungen, die 61:67-Niederlage und die parallelen Erfolgserlebnisse von Ehingen (114:110 vs. Köln) und München (87:78 @ Coburg) verschärfen die Lage im Tabellenkeller allerdings dramatisch.
Nach tage-, wochen- und monatelanger Abstinenz sorgten Marko Masic, Lenny Anigbata und Sebastian Schwachhofer am Samstagnachmittag für gute Laune auf dem Parkett der Rundsporthalle. Das Trio war nach krankheits- und verletzungsbedingter Abstinenz wieder einsatzfähig und sollte einerseits den Ausfall von Julis Baumer (sowie den von Abdulhay Kömürkara) auffangen und den andererseits einen guten Auftakt prägen sowie die Fans der Gelb-Schwarzen begeistern: Ludwigsburg kam angeführt von Dominykas Pleta offensiv- und gleichermaßen defensivstark in die Partie. Aufbauend auf einen 13:8-Auftakt ließen die Hausherren Fellbach keine Chance, unterbanden alle Flashers-Versuche im Hinblick auf Erlangen von Spielkontrolle, Etablierung von Big-Men-Play oder emotionaler Oberhand. Die BBA’ler waren das deutlich tonangebende Team und mussten sich, trotz der 13-Punkte-Führung, mit Blick auf die Anzeigetafel nur darüber ärgern, dass der Vorsprung nicht noch deutlicher wurde. Ebenfalls frustrierend: Die verletzungsbedingte notwendig geworden Dauerhaft-Auswechslung von Anigbata, dessen Gesicht mit dem Ellenbogen von Brian Butler unerfreulichen (und nicht geahndeten) Kontakt machte (34:21, 20. Spielminute).
Ohne Anigbata war Ludwigsburg zweifelsohne gehandicapt, was in Anbetracht der vergangenen Wochen aber ein leider gewohntes Bild war. Dennoch waren die Hausherren nun vollkommen von der Rolle und nun viel zu oft und ohne Not nicht mehr Herr der Lage. Das Team von Headcoach Khee Rhee verlor in den zweiten zwanzig Minuten ganze 14-fach das Spielgerät, ließen Butler und Malik Whitaker – in Halbzeit eins: zusammengenommen 4 Punkte, in Halbzeit zwei 32 – ein ums andere Mal brillieren. Das Forward-Duo brachte seine Farben zurück ins Spiel, sorgte für Sicherheit, Physis und Punkte, brachte die Porsche BBA komplett aus dem Tritt und die reichlich anwesenden Gäste-Fans zurück in die Partie (50:43, 30.). Ludwigsburg erhielt sich zwar den Vorsprung, wackelte aber bereits bedenklich und schaffte es nicht, A) die Fellbacher Aufholjagd zu stoppen, B) Tauras Ulevicius (schnell) oder Butler (überhaupt) ein fünftes persönliches Foul anzuhängen, C) selbst durch eine gute Entscheidungsfindung die Akzente zu setzen. Bis auf einige Punkte von Lukas Modic, Marko Masic und dem im Vergleich zur Anfangsphase deutlich unauffälligeren Pleta kamen die Barockstädter nicht mehr zum Korberfolg. Und so kam es, wie es kommen musste: Daniel Mayr sorgte in der 38. Minute für den zweiten Führungswechsel der Partie – der folgenschwer war. Die BBA’ler hatten keinerlei Antworten mehr, verloren den Fokus und das Spiel.
Die fünfte Niederlage in Folge ist schmerzhaft, aufgrund der Art und Weise des Zustandekommens aber ebenso wie aufgrund der Quervergleiche sehr, sehr bitter: Durch die Erfolge des TEAM EHINGEN URSPRING und des FC Bayern Basketball II spitzt sich die Situation weiter zu und wird sicherlich mit einem herausfordernden März und April einhergehen. Vorerst ist – mit Blick auf die ProB – aber erst einmal Länderspielpause. Danach gibt’s das nächste Derby (02.03. @ Ulm), zuvor unter anderem das Hauptrunden-Finale in der U19-Bundesliga.
Stats
Für Ludwigsburg spielten: Dominykas Pleta 15 Punkte / 16 Rebounds, Lukas Modic 12, Marko Masic 11, Simon Feneberg 8 / 8 Assists, Lenny Anigbata 6 / 5 Rebounds, Ognjen Veljkovic 5, Sebastian Kuhn 2, Daniel Mack 2 und Sebastian Schwachhofer.
Für Fellbach spielten: Malik Whitaker 18 Punkte / 5 Rebounds, Brian Butler 18 / 7 Rebounds, Daniel Mayr 15 / 12 / 6 Assists, Mark Golder 4, Nikola Jekov 4, Tauras Ulevicius 3 / 7 Assists, Nik Schlipf 3 und Jeremy Kolev 2.