
Samstagsernüchterung nach zweistelliger Führung
Im Heimspiel gegen ersatzgeschwächte Würzburger kassiert die Porsche Basketball-Akademie eine 83:90-Niederlage und verpasst es damit, die eigene tabellarische Situation zu verbessern. Die Schwaben agieren zunächst fahrlässig und dann dominant, stehen sich aber zu oft selbst im Weg – und ziehen in der Crunchtime, zur allgemeinen Ernüchterung, den Kürzeren.
Mit bester Laune, ob des Wetters und der vorangegangenen Siege in Ulm (81:82) und am Freitag gegen Nürnberg (76:73 in NBBL-Playoff-Achtelfinale), starte Ludwigsburg zwar mit emotionalen Rückenwind ins Spiel, erlebte direkt danach aber auch eine Bauchlandung: Christin Skladanowski und Calvin Wishart waren für Würzburg direkt offensiv präsent, während bei Ludwigsburg der defensive Zugriff mangelhaft war. Vor und nach einer Auszeit von Jubilar Khee Rhee, der seinen 30. Geburtstag beging, konnten sich die Schwaben vor allem auf Dominykas Pleta verlassen. Der Center kratzte bereits im ersten Viertel am Double-Double (22:23, 10. Spielminute) und sorgte dafür, dass die Hausherren in den folgenden Minuten immer besser in Fahrt kamen. Bis zur Halbzeitpause waren sie fortan tonangebender und treffsicherer: Zusätzlich zu Pleta agierte auch Lukas Modic stark, was die indisponierte Anfangsphase vergessen ließ (43:40, 20.).
Die schwachen Wurfquoten aus der Distanz (25 3P%) sollten nach dem Seitenwechsel zwar nur minimal verbessert daherkommen, gleichzeitig aber der gelb-schwarze Fokus direkt vorhanden sein. Ludwigsburg kam exzellent zurück aufs Parkett, erspielten sich eine zweistellige Führung (66:56, 29.) und bekamen diese doch nicht in die Viertelpause gerettet (67:62, 30.). Neben den eigenen Fehlwürfen, sorgten viele Ballverluste und Fouls, kombiniert mit der Würzburger Effizienz von Point Guard Wishart, für ein weiterhin offenes Duell – in dem Ludwigsburg sich um den Lohn der eigenen Arbeit brachte. Denn während die Franken Punkt für Punkt machten und binnen Kürze mit einem 10:0-Lauf für den Führungswechsel sorgten (73:69 / 73:79), blieben die BBA’ler hinter ihren Möglichkeiten zurück – und dies deutlich. Auf die Würzburger Nadelstiche hatten die Barockstädter keinerlei Antworten mehr. Sie versuchten zwar alles, wirklich gefährlich oder gar dauerhaft herausfordernd waren sie nicht. Auszeiten, Anpassungen und Aufbäumen halfen nicht: Würzburg spielte die Partie souverän zu Ende, traf die entscheidenden Würfe, unter anderem durch Matas Narvilas und verhinderte den nächsten Ludwigsburger März-Sieg vor dem wichtigen Duell in Ehingen (15.03.; 18:00 Uhr).
Nachdem das Setzen eines eigenen Siegakzentes misslang, geht der Blick zunächst auf die Parallel-Begegnungen im (Fern-)Duell gen München (vs. Fellbach) und Oberhaching (vs. Ehingen). Danach richtet sich der Fokus auf den nächsten Doppelpack: Am Freitag sind wieder NBBL-Playoffs, dann wird in Nürnberg gespielt, danach geht’s ans Donauufer.
Stats
Für Ludwigsburg spielten: Dominykas Pleta 30 Punkte / 15 Rebounds, Lukas Modic 12, Simon Feneberg 12 / 7 / 7 Assists, Ognjen Veljkovic 9, Lenny Anigbata 6 / 6, Marko Masic 6, Julis Baumer 5 / 5 / 5, Sebastian Kuhn 2, Armin Pivac 1 und Sebastian Schwachhofer.
Für Würzburg spielten: Calvin Wishart 34 Punkte / 11 Assists / 7 Rebounds, Matas Narvilas 19, Christian Skalandowski 18 / 5 / 7, Jonas März 8 / 6 Rebounds, Tyrese Leonce 6 / 8, David Gerhard 5, Emanuel Weymar, Lucas Veller, Noah Wendland, Kristian Ortelli und Eduard Rantz.