
Erhobenen Hauptes – aber ohne Chance
Das letzte Auswärtsspiel der ProB-Hauptrunde resultiert für die Porsche Basketball-Akademie in einer 74:97-Niederlage. Bei der BG Hessing Leitershofen müssen die Schwaben mit einer deutlich verkürzten 7er-Rotation auskommen und präsentieren sich mit dieser gut, sind beim Tabellenersten aber insgesamt auf verlorenem Posten.
Die Auswärtsfahrt ins bayerische Schwaben brachte für Headcoach Khee Rhee viele Sorgenfalten und personelle Herausforderungen mit sich: Da neben Abdulhay Kömürkara und Daniel Mack auch Julis Baumer, Sebastian Kuhn und Ognjen Veljkovic verletzungsbedingt ausfielen und Dominykas Pleta und Simon Feneberg erst am Spieltag die 800 Kilometer weite Anreise aus Rostock, dort waren sie am Samstag im RIESEN-Trikot gefordert gewesen, bewerkstelligen konnten, ging Ludwigsburg mit einem lediglich sieben Spieler umfassenden Aufgebot in die schwerste und gleichzeitig leichteste Partie der Saison. Nach dem erreichten Klassenerhalt und ob der Schwere der Aufgabe konnten und wollten die Ludwigsburger befreit aufspielen – und taten das auch. Auf den 5:0-Start der Kangaroos ließen die Gelb-Schwarzen einen eigenen 10:0-Lauf folgen, um alsbald den nächsten Run zu kassieren. Kurzum: Die Partie startete rassig und mit zwei Akteuren im Fokus: Pleta hatte bereits nach zehn Minuten neun Punkte auf der Habenseite, während Jannik Westermeier aus der 6,75-Meter-Distanz zum Viertelende verdeutlichte, dass es Leitershofen – auch gegen einen signifikant geschwächten Kontrahenten – ernst war (18:16, 10. Spielminute).
Die Gastgeber sollten sich, beginnend durch Bastian März, fortan deutlich treffsicherer zeigen und den Vorsprung zweistellig ausbauen können (28:18, 13.). Ludwigsburg agierte in der Offensive überhastet und fahrig, kam kaum zu guten Abschlüssen. Erst durch einen sehr tiefen Feneberg-Dreier fanden die Gelb-Schwarzen, vor allem durch ihn und Pleta, wieder Rhythmus und verkürzten fortwährend. Beim Gang in die Kabinen war die Partie offen und Feneberg mit 9 Punkten und 8 Assists bereits auf Double-Double-Kurs (43:35, 20.).
Auf die schwierige Phase vor der Halbzeit hatten die Rhee-Jungs noch gut reagiert, nach dem Seitenwechsel präsentierten sie sich ebenfalls beachtlich – mussten aber einen weiteren Rückschlag verkraften: Lenny Anigbata musste schon ab dem dritten Abschnitt mit fünf persönlichen Foulspielen zusehen, was das Unterfangen zusätzlich erschwerte und den beachtlichen Einsatz, der zunehmend ertraglos blieb, immens erschwerte (55:41 / 65:53, 30.).
Vor weit über 1.000 Zuschauern geriet das Duell dann, sehr folgerichtig, zum Schaulaufen der Hausherren. Leitershofen spielte seine Klasse und die Tiefe der Rotation aus, verdeutlichte das vorhandene Selbstbewusstsein und nutzte die BBA-Schwächen aus, um sich vorzeitig Hauptrundenplatz eins zu sichern. Die schwäbischen Gäste hielten mit allen vorhandenen Mitteln dagegen, waren am Ende aber zu kraft- und energielos, um die 23-Punkte-Niederlage geringer ausfallen zu lassen. Grund zur Freude gab’s dennoch samt reichlich Perspektive: Armin Pivac nutzte die Gelegenheiten und machte das beste Spiel seiner noch jungen Profi-Karriere. Der 16-Jährige kam auf Bestwerte im Hinblick auf Spielzeit (28:12 Minuten), Punkte (10), Rebounds (4) und Assists (2) und verdeutlichte, keinesfalls nur in der Garbage Time, den sichtbaren Leistungsfortschritt.
Auf das letzte Auswärtsspiel folgt in der kommenden Woche das abschließende Hauptrunden-Duell: Am Samstag (12.04.; 18:30 Uhr) gastiert Erfurt in der Ludwigsburger Rundsporthalle – und die Schwaben möchten sich selbst und allen Gelb-Schwarzen ein Erfolgserlebnis, es wäre das zehnte, zum Abschluss schenken.
Stats
Für Leitershofen spielten: Dragos-Andrej Diculescu 20 Punkte / 5 Rebounds, Asa Nathaniel Williams 17 / 6 Assists, Christian Hinckson 13, Jannik Westermeir 13 / 5, Ferenc Gille 10 / 5, Bastian März 9, Elias Marei 6 / 8 Rebounds, Noel Duarte 4, Tin Udovicic 3 / 9 Assists, Olivier Borgol 2, Ole Theiß und Benjamin Kuprat.
Für Ludwigsburg spielten: Dominykas Pleta 25 Punkte / 9 Rebounds, Marko Masic 11 / 5 / 5 Assists, Simon Feneberg 11 / 11 Assists, Armin Pivac 10, Sebastian Schwachhofer 7, Lenny Anigbata 5 / 5 Rebounds und Lukas Modic 5.